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Tipps, wie Sie Lernende mit Tools aktivieren können, erhalten Sie hier:
Diese Tools machen virtuelle Meetings garantiert interaktiv. (wandelpfade.de)
Sprache: deutsch
Aufgabenaktivität: Anwendungsaufgabe
Level: mittel
Gesamte Bearbeitungszeit in Minuten: 15
Nachfolgend können Sie sich verschiedene Situationen, die in synchronen Lehr- und Lernsettings Schwierigkeiten bereiten können, anschauen, sowie Tipps, wie Sie mit diesen umgehen können. Als letzten Punkt können Sie sich auch Tipps zur Vorbeugung von Schwierigkeiten in asynchronen Lernsettings anschauen.
Klicken Sie hierzu auf die Überschriften.
Vermutlich nicht. In einem herkömmlichen Kursraum wären sie das auch nicht, dennoch sitzen in einem solchen alle zusammen im selben Raum, wodurch es einfacher ist, die Mimik und Gestik der Beteiligten wahrzunehmen. „In der digitalen Lehre finden das Lehren und Lernen nun in einem digitalen Globe statt“, in synchronen Online-Formate befinden sich Lehrende und Teilnehmende zudem „in ihrem individuellen Globe, was einerseits zu weniger Ablenkungen als im Hörsaal führen kann, dafür jedoch einer größeren Selbstdisziplin bedarf und and andere Ablenkungen mit sich bringen kann.“ (Schumacher, 2022, S. 58)
Für die Lehrperson aber auch für Teilnehmende können die unterschiedlichen Hintergründe und Bildausschnitte, die auf ihren Bildschirmen zu sehen sind, angeschaltete Mikrofone und Hintergrundgeräusche sowie Lernende, die sich von unterwegs dazuschalten oder anderweitig beschäftigt sind, als störend empfunden werden.
Sie können Störungen nicht gänzlich aus Ihren Kursen verbannen, Sie können jedoch dazu beitragen, dass Teilnehmende sich motiviert fühlen. Finden Sie Wege, Ihre Lernenden zu aktivieren und ihre Neugierde und Aufmerksamkeit zu fördern.
Tipps, wie Sie Lernende mit Tools aktivieren können, erhalten Sie hier:
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„Für TeilnehmerInnen ist es irritierend, wenn da ein leerer Stuhl zu sehen ist. Im Zweifel: Bild aus!, Logo ein! Achten Sie auch auf Stummschaltung. Es ist nicht so schön, wenn man jedes Schlucken hört… Oder sogar einen persönlichen Plausch. Aufpassen sollten Sie auch beim Screensharing. Neulich vergass unser lieber Thorsten, seinen geteilten Bildschirm zu stoppen, während er in seinen Bankkonten stöberte.…Man lernt doch am meisten durch Fehler!“ (Hofert, 2020)
Nicht nur eine schlechte Vorbereitung der Lehrperson ist für die Teilnehmenden spürbar, sondern auch ein Mangel an Aufmerksamkeit und Präsenz. Beachten Sie daher folgende Punkte:
Auch in Online-Seminaren können immer mal wieder Momente des Schweigens auftreten. Es gibt verschiedenste Gründe, warum sich niemand oder immer dieselben zu Wort melden.
Eine geringe Beteiligung kann Schuhmacher (2022, S. 151) zufolge u. a. darin begründet liegen, dass das Lernziel nicht deutlich ist, das Interesse für den Lerninhalt noch nicht geweckt wurde oder mehr Reflexionszeit benötigt wird. Manche Lernende sind stillaktiv oder haben andere Lernpräferenzen und hören z. B. viel lieber zu.
Auf emotionaler Ebene können negative Erfahrungen der Grund dafür sein, dass Lernende es vorziehen, sich nicht zu beteiligen. Manche benötigen außerdem mehr Zeit, um sich in der Gruppe wohlzufühlen und andere wiederum fühlen sich von Lernenden mit einem größeren Erfahrungsschatz eingeschüchtert.
Um die Beteiligung der Teilnehmenden in den genannten Fällen zu fördern, ist es wichtig, dass die Lehrperson:
(Schuhmacher, 2022, S. 151)
Zumbach (2021, S. 84) spricht von zwei Polen, zwischen denen sich Probleme vor allem in der digitalen Aus- und Weiterbildung bewegen: „dem übermäßigen Beitragsverhalten, das im äußersten Fall als Spamming bezeichnet wird, und unzureichenden Beitragsverhalten, das den eigenen Arbeitsaufwand auf Kosten der Mitlernenden reduziert (i. S. v. social loafing; dem „sozialen Faulenzen“). In Extremfällen kann es darüber hinaus zu regelrechten Auseinandersetzungen kommen, die das endgültige Scheitern einer netzbasierten Kollaboration bedeuten, sogenannten Flamings (z. B. Johnson, Cooper & Chin, 2009).“ Hier ist die Moderation seitens der Lehrperson besonders wichtig, dass sie auf ein ausgeglichenes Beitragsverhalten achtet und Probleme diesbezüglich ggfs. anspricht.
In diesem Beitrag erklärt die Trainerin und Coach Gudrun Höhne, wie man auf Schweigen im Online-Meeting reagieren kann.
Virtuelles Schweigen: Kommunikationsquadrat Beispiele (thehumanfactor.de)
„In einem Online-Seminar macht sich Unmut unter den Lernenden breit, da die Lehrperson Lerninhalte zu einem komplexen Thema sehr zügig behandelt. Niemand traut sich jedoch, etwas zu sagen. Stattdessen wird nun eine separate WhatsApp-Gruppe, die die Lernenden kursbegleitend gegründet haben und nur unter sich verwenden, genutzt, um sich darüber zu beschweren. Es wird auch zunehmend über die Kommentare im WhatsApp-Chat gekichert.“ (Schumacher, 2022, S. 62)
Wie Schumacher (2022, S. 62) erklärt, kann es auch in digitalen Lehrformaten passieren, dass „unausgesprochene Themen mit im Raum“ sind, „die den Lehr- und Lernprozess mehr oder weniger beeinflussen, stören oder beeinträchtigen können“, was als „Elefant im Raum“ bekannt ist. Als Beispiele nennt sie hier u. a. Studierende, die in einer Vorlesung, die während der Fußball-Weltmeisterschaft stattfindet, jubeln, als ein Tor fällt, oder ein Student, der in der Vorlesung einschläft und nun von den anderen Teilnehmenden beobachtet wird. Schumacher empfiehlt hier, je nachdem, ob die Störung den weiteren Verlauf beeinträchtigen kann, diese anzusprechen, nach dem Spruch „Wenn ein Elefant im Raum ist, dann stelle ihn vor“.
Sorgen Sie daher dafür, dass Lernenden Wege zur Verfügung stehen, Ihnen Rückmeldungen zu geben, wenn Schwierigkeiten auftauchen, und vermitteln Sie Ihnen, dass Feedback ihrerseits willkommen ist. Sie können zwischendurch Fragen stellen und Teilnehmende parallel den Chat des Kurses hierfür nutzen lassen. Für Lernende, die sich nicht trauen, sich in der Gruppe zu äußern, kann es hilfreich sein, Tools zu nutzen, die ein anonymes Feedback ermöglichen, z. B.:
Missverständnisse und Unsicherheiten entstehen oft aufgrund mangelnder Informationen, zu vielen Informationen oder zu vielen Kanälen, auf denen Informationen zur Verfügung gestellt werden. Ein weitere Ursache kann mangelnde Klarheit über die Regeln der Zusammenarbeit in der Kursgruppe sein. Damit die Kommunikation gelingt, müssen allen Beteiligten die Spielregeln kennen.
Gerade bei Teilnehmenden, die noch nicht viel Erfahrung mit Live-Online-Seminaren haben, kann es Unsicherheit erzeugen, wenn die Lehrperson Aspekte, die für das Kursgeschehen relevant sind, nicht erklärt. Das man z. B. eine virtuelle Hand nutzt oder in den Chat schreibt, um sich zu melden, ist für viele nicht selbstverständlich. Klären Sie Ihre Teilnehmenden daher von Beginn über Formen der Beteiligung in Ihrem Kurs auf und geben Sie ihnen die Möglichkeit, hierzu Fragen zu stellen.
Sowohl in synchronen als auch asynchronen Formaten empfiehlt es sich, vorab oder gemeinsam mit den Lernenden eine Netiquette mit Regeln festzulegen, aus der Lernziele und Anforderungen sowie die Kommunikation betreffende Aspekte hervorgehen:
„Beispiel: Wenn niemand zuhören will
Matthias Färber, der in einem Online-Meeting gerade seinen Kollegen aus dem Vertrieb das neue Fertigungsverfahren präsentiert hat, ist frustriert. Es ist nicht das erste Mal, dass diese nach fünf Minuten abschalten, ohne ihm irgendeine Rückmeldung geben. Er fragt einen ihm sehr vertrauten Arbeitskollegen, Tom, der auch im Meeting war, warum die Kollegen ihm nicht zuhören, wenn er spricht. Dieser antwortet ihm Folgendes:
„Matthias, ganz ehrlich? Dass dir die anderen nicht zuhören, hat nichts mit deiner Kompetenz oder der Qualität des neuen Fertigungsverfahrens zu tun. Es ist einfach sehr anstrengend, dir zuzuhören. Du nuschelst und du ziehst beim Atmen so laut die Luft ein, dass man das Gefühl hat, du erstickst gleich. Dadurch, dass das Mikro vom Headset so nah an deinem Mund ist, hört man das extrem laut. Hast du schon mal überlegt, ein Stimmtraining zu machen?““ (Harnacke, 2020, S. 60-62)
Auch der Stimmklang und die Stimmqualität sind wichtige Aspekte, wenn es darum geht, Inhalte klar zu kommunizieren. Zu langsames, zu hastiges, zu monotones und zu abgehacktes Sprechen u. a. können die Qualität eines Vortrags oder einer Präsentation erheblich mindern, selbst wenn der Trainer oder die Trainerin das Thema beherrscht, inhaltlich gut vorbereitet ist und die Lernenden zu aktivieren weiß.
Zur Stimme gehören Aspekte wie Atmung, Körperhaltung, Sprechtempo und Satzmelodie, aber auch die Qualität des Headsets und dass beim Sprechen genügend Abstand zum Mund besteht (Harnacke, 2020, S. 60-62). Es kann hilfreich sein, wenn Sie sich in der Vorbereitungsphase selbst aufnehmen. So können Sie ein Gefühl dafür entwickeln, wie Ihre Art zu sprechen im Äußern wahrgenommen wird.
In asynchronen Lernangeboten ist die soziale Präsenz sehr gering. Hierunter „versteht man das Ausmaß, in dem ein Gesprächspartner als natürliche Person wahrgenommen wird. Nonverbale und paraverbale Anteile wie Gestik, Mimik und Betonung aber auch Kleidung und das Auftreten von Personen spielen für die soziale Präsenz im allgemeine eine große Rolle“ (Bett und Gaiser, 2010, S. 14). Eine mögliche Folge ist „der Verlust von Emotionalität und Authentizität bei der Kommunikation“. (Janneck, 2008, in Merz et al., 2024, S. 209). Dadurch dass die o. g. Signale fehlen und die Kommunikation meistens schriftlich verläuft, kann es leicht zu Missverständnissen und Kommunikationsproblemen kommen.
„Asynchrones Onlinelernen fordert“ außerdem „ein hohes Maß an Selbstdisziplin und Eigenverantwortung und kann im Vergleich zu Präsenzkursen zu höheren Abbruchquoten führen. Auch bedauern Studierende die eingeschränkten Kontaktmöglichkeiten“, wie Waldherr und Walter (2021, S. 160) bestätigen.
Eine Lernbegleitung und die Anbindung an eine Lerngruppe können die Qualität von Selbstlernangeboten steigern und ein Kriterium sein, warum sich Lernende dazu entscheiden, sich für einen Kurs anzumelden. Begleitet eine Trainerin oder ein Trainer den Kurs, so gibt es eine Ansprechperson, an die sie sich wenden können, wenn sie Lerninhalte nicht verstanden haben oder nicht weiterkommen. Ist der Kurs an eine Lerngruppe angebunden, so können sie mit anderen Lernenden in Kontakt treten und sich gegenseitig unterstützen.
In der folgenden Liste sehen Sie, welche Aspekte dazu beitragen können, die soziale Präsenz in Selbstlernangeboten zu steigern und Kommunikationsprobleme zu vermeiden:
Bett, K. & Gaiser, B. (2010). E-Moderation. Verfügbar unter https://www.e-teaching.org/lehrszenarien/vorlesung/diskussion/e-moderation.pdf. (zuletzt abgerufen am 21.09.2022)
Goodenow, C. (1993). The psychological sense of school membership among adolescents: Scale development and educational correlates. Psychology in the Schools, 30(1), 79–90.
Harnacke, U. (2020). Online-Meetings und Seminare. Effizient und fesselnd gestalten. Haufe.
Hofert, S. (2020). 33 Tipps für Online-Meetings und Online-Workshops. Unser Teamworks-Bestof für Coaches, Trainerinnen und Moderatoren. Verfügbar unter https://teamworks-gmbh.de/33-tipps-fuer-online-meetings-und-online-workshops/ (zuletzt abgerufen am 30.04.2024)
Janneck, M. (2008). Das Fünf-Ebenen-Modell der computervermittelten Kommunikation. In Workshop Gemeinschaften in Neuen Medien (GeNeMe). https://dl.gi.de/bitstream/handle/20.500.12116/35241/geneme2008-13.pdf?sequence=1&isAllowed=y
Johnson, N. A., Cooper, R. B. & Chin, W. W. (2009). Anger and flaming in computer-mediated negotiation among strangers. Decision Support Systems, 46(3), 660-672.
Merz, N., Rack, O., & Schlatter, M. (2024). Erhöhung sozialer Eingebundenheit in digitalen Lernsettings – Reicht die Einführung einer digitalen Lernplattform aus? ZFHE Jg. 19 / Nr. 2, 205–228. Verfügbar unter Erhöhung sozialer Eingebundenheit in digitalen Lernsettings – Reicht die Einführung einer digitalen Lernplattform aus? | Zeitschrift für Hochschulentwicklung (zuletzt abgerufen am 11.03.2025)
Schumacher, E. -M. (2022). Schwierige Situationen in der Lehre. Methoden der Kommunikation und Didaktik für die Lehrpraxis. Mit Hinweisen zur Online-Lehre. (2. Auflage). Opladen & Toronto: Verlag Barbara Budrich.
Waldherr, F., & Walter, C. (2021). didaktisch und praktisch. Methoden und Medien für die Präsenz- und Onlinlehre. (3. Auflage). Stuttgart: Schäffer-Poeschel.
Zumbach, J. (2021). Digitales Lehren und Lernen. Stuttgart: Kohlhammer.
Säule → ↓ Niveau |
Wissen | Wissen / Können | Können |
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Sehr Hoch | |||
Hoch | |||
Mittel | |||
Niedrig |
Eine blaue Markierung bedeutet, dass das ELO dieser Säule & Niveau-Kombination zugeordnet ist.
(Achtung: Änderungen der Kompetenz-Referenzen werden alle 1-2 Stunden aktualisiert und sind erst dann sichtbar!)
Node | Typ | Lernpfad |
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Hauptinhalt | Hauptinhalt | Schwierigkeiten in virtuellen Lernszenarien vorbeugen |
ID dieses ELOs: 9287b4b6-750c-4dca-a3a3-f4412bf4968d
Generierungsdatum | Gültig? | Generierungsfehler | Validierungsfehler | Link |
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08.09.2025 20:00:01 | Ja |
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